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Südafrika Februar 2020

Born to be wild ...

Nach drei Wochen 5-Sterne-Völlerei, fast ohne körperliche Betätigung auf dem Schiff, verwerfen wir unseren eigentlichen Plan, als nächstes die gut erschlossene Gartenroute mit ihren touristischen Annehmlichkeiten und kulinarischen Highlights zu besuchen. Wir sehnen uns nach den Basics, die unsere Art des Reisens ausmachen. Einsamkeit und Ruhe inmitten der Natur, dazu viele Wanderwege, das versprechen die Drakensberge weiter im Nordosten von Südafrika an der Grenze zu Lesotho. Da wollen wir jetzt hin.

 

Unser Weg führt über East London entlang der Sunshine-Coast, die mit herrlichen Stränden lockt, und weiter durch die Transkei, Nelson Mandelas Heimat, entlang der Wild Coast. Dieses Gebiet, östlich des Great Kei River, macht ihrem Namen Ehre, denn sie ist eine der unberührtesten Gegenden Südafrikas. Doch der wilde Charakter bezieht sich nicht nur auf die wildromantische Küste und unberührte Strände, sondern auch auf die Bewohner. Transkei ist das ehemalige Homeland, das in den Jahren der Apartheid vollkommen entrechtet war. Hier lebten und leben diejenigen, die zu alt oder zu jung waren, um in der südafrikanischen Industrie zu dienen und zu arbeiten. Im Gebiet der Wild Coast lebt überwiegend das Volk der Xhosa, noch sehr traditionell, in kleinen, farbigen Rondavels (Rundbauten), mit denen die Landschaft übersät ist.

 

Noch immer wird diese Region weitgehend ignoriert. Sie wäre zu arm, zu gefährlich, zu unterentwickelt. Dabei ist die Landschaft einzigartig und erstmals spüren wir das echte Afrika. Sehr weitläufig ziehen sich die kleinen Dörfer entlang der hügeligen Landschaft und die einfachen Häuschen wirken wie bunte Streusel, die jemand auf den grünen Wiesen verteilt hat. Doch wir wurden gewarnt. In letzter Zeit soll es entlang der Hauptverkehrsader N2 des öfteren Straßensperren und Überfälle auf Touristen gegeben haben. Deshalb beabsichtigen wir, möglichst ohne anzuhalten, diese berüchtigten 400 Kilometer zügig hinter uns bringen. 

 

Tatsächlich sehen wir mehrfach verkohlte Asphaltflächen und Übrigbleibsel von verbrannten Reifen und Holzbarrieren, was von erst kürzlichen Straßensperren zeugt. Auch wild gestikulierende Passanten deuten darauf hin. Doch die Polizei ist überall präsent und hat die Lage wohl wieder im Griff, denn es gibt keine Behinderungen, im Gegenteil, der Verkehr läuft flüssig auf der bestens ausgebauten N2. Wir fühlen uns sicher und ziehen in Erwägung, doch einen Stopp einzulegen und das Nelson Mandela Museum in Umtata (Mthatha) zu besuchen. Doch plötzlich werden wir eines Besseren belehrt.

 

Kurz hinter der Ortschaft Butterworth hoppeln wir über den letzten Bumper (das sind Schwellen auf den Straßen, die der Reduzierung der Geschwindigkeit dienen), als uns rechts ein weißer Pkw überholt. Aus dem Augenwinkel sehe ich, dass die Hintertür während der noch langsamen Fahrt des Pkws von innen aufgestoßen wird und ein drahtiger schwarzer Mann pfeilschnell mit dem Kopf zuerst aus dem Auto springt und auf der Straße abrollt. In Bruchteilen von Sekunden ist er wieder auf den Beinen und quert vor uns die Straße. Mit einem antilopenartigen Satz hechtet er über die Leitplanke und spurtet den Hang hinauf. Hans bremst und wir verharren in unserer Position. Zeitgleich springen zwei Polizisten aus dem mittlerweile stehenden Fahrzeug vor uns und eröffnen aus Pumpguns das Feuer in Richtung des Flüchtenden. Stillstand ... was ist hier los. Rauch steht noch in der Luft und Patronenhülsen liegen zahlreich am Boden. "Wir müssen hier weg", sagt Hans und gibt sofort wieder Gas. Im weiten Bogen fahren wir zügig um das Geschehen herum und verschwinden ... 

 

Wir erreichen die kleine Stadt Kokstad und sind damit raus aus dem berüchtigten Gebiet. Das aufregende Geschehen liegt weit hinter uns. Es überrascht uns, wie schnell wir den unangenehmen Zwischenfall abhaken können. Unsere Reisefreude hat dadurch keinen Schaden genommen. Wir verbuchen das Erlebnis in der Rubrik "Zur falschen Zeit am falschen Ort".

Hellgrün

 

Immer noch schöner wird die Landschaft, besonders als der imposante Gebirgszug der Drakensberge vor uns auftaucht. Die Sonne scheint und das Land leuchtet in hellem Grün. Herrlich!! Nie habe ich hellgrün in so vielen Schattierungen leuchten sehen. Der zartblaue Himmel mit den watteartigen flauschigen Wolken verstärkt das gesamte Farbenspiel. Eine schmale Straße führt durch dünn besiedeltes Gebiet, über sanfte Hügel Richtung Berge. Auf 1500 Metern Höhe ist die Luft klar und erfrischend. Wir finden in der Nähe von Underberg einen malerisch gelegenen, nur wenig frequentierten kleinen Campingplatz (Hermit's Wood) im Garden Castle Nature Reserve. Das ist es ... was wir gesucht haben.

Artgerechte Haltung

Das Ende unserer Tour entlang der Panamericana war für uns zugleich ein Neuanfang einer weiteren Reise und auch der Wechsel auf einen anderen Kontinent. Otto ist schon ein paar Wochen vor uns in Port Elizabeth eingetroffen. Laut Auskunft des Spediteurs in Südafrika hat er die Schiffsreise ohne Schaden überstanden. Für uns gestaltet sich die Anreise vom Ende der Welt in Südamerika umständlich und langwierig. 

 

Zunächst fliegen wir von Ushuaia nach Buenos Aires und übernachten im uns bereits bekannten Hotel (Dazzler by Wyndham Polo). Am nächsten Morgen starten wir von Buenos Aires nach São Paulo in Brasilien. Anschließend bringt uns die angolanische Fluggesellschaft Taag im Nachtsprung nach Luanda in die Hauptstadt Angolas. Nach eingehender Prüfung unserer Impfpässe (Gelbfieber) und mehreren Messungen unserer Körpertemperatur (Corona-Virus!) erreichen wir nach weiteren drei Flugstunden endlich Kapstadt.


Freundlicherweise werden wir dort von Gudy und Dieter abgeholt und in ihrem sehr noblen Anwesen herzlich aufgenommen. Beide leben in der Nähe von Kapstadt und wir lernten sie bereits in Uruguay kennen, als sie ebenfalls in Südamerika mit ihrem roten MAN unterwegs waren. In den folgenden drei Tagen zeigen sie uns die nähere Umgebung ihrer Wahlheimat, insbesondere viele hervorragende Weingüter, und auch von ihrer Reiseerfahrung in Afrika dürfen wir profitieren. Dieter besorgt mit uns die wichtigste Landkarte von Tracks4Afrika und notiert darin einige Tipps für unsere anstehende Route. Gudy umsorgt uns mit herzhaftem Frühstück, frischen Brötchen, Wurst, Käse und Früchten. Zudem rückt sie der von uns mitgebrachten starken Erkältung mit allerlei Medikamenten und heißem Zitronentee zu Leibe.
 

Nach drei Tagen der Erholung und herzlicher Freundschaft verabschieden wir uns von den beiden und fliegen weiter nach Port Elizabeth. Ein unbeschreibliches Glücksgefühl durchströmt mich, als Hans unseren Otto aus der Lagerhalle fährt. Erleichtert stellen wir fest, dass bei der Überfahrt wirklich nichts beschädigt oder gestohlen wurde. Auch im Innenraum ist alles tiptop. Wir sind erleichtert und froh, endlich zuhause zu sein.

Das schlechte Wetter an der Küste tut uns nicht gut und so fahren wir am nächsten Tag ins Landesinnere in den wenig besuchten Mountain Zebra National Park. Was für ein Szenenwechsel. Während wir noch vor wenigen Tagen die Pinguine beobachten konnten, entzücken uns jetzt die ersten Berg-Zebras. Stopp! Jetzt müssen wir erstmal die Rucksäcke auspacken und uns gesund schlafen. Otto und die damit sichergestellte artgerechte Haltung unserer Körper und Gemüter werden den Genesungsprozess hoffentlich beschleunigen.

Das Out of Afrika Feeling im Addo

 

Es geht uns bald besser und wir steuern den wichtigsten Nationalpark der Kapregion an. Der Addo Nationalpark ist bekannt für seine Elefanten. Neben einer Vielzahl verschiedener Antilopen gibt es hier die Big Five: Elefant, Löwe, Leopard, Nashorn und Kaffernbüffel. Auf dem Campground im Park schlagen wir unser Lager auf und 

am nächsten Morgen starten wir mit Otto zu unserem ersten Game Drive. (Unter "Game Drive" versteht man eine Wild-Beobachtungs- oder Pirschfahrt durchs Gelände, wobei wilde Tiere beobachtet werden können) 

 

Auf gut ausgebauten Wegen rollen wir durch den weitläufigen Park. Springböcke und Blessböcke grasen friedlich auf der Wiese. Schnell huschen die Warzenschweine mit hochgerecktem Schwanz über die Wege, um möglichst schnell wieder auf Sicherheitsabstand zu sein. Mit bloßem Auge sehen wir weiter entfernt einen Elefanten auf einem Wiesenplateau. Langsam rollen wir diesem wunderschönen Tier entgegen. Erst nimmt er keine Notiz von uns und grast gemächlich weiter. Begeistert beobachten wir seine Technik. Mit dem Fuß schabt er die Gräser ab und rollt sie mit der Rüsselspitze zu einem Knäuel, das er sich anschließend ins Maul steckt. Irgendwann nimmt er Notiz von den Fahrzeugen und den Insassen, die ihn dabei beobachten. Mit aufgestellten Ohren kommt er dem Fahrweg näher. Die anderen kleineren Fahrzeuge interessieren ihn nicht. Er scheint nur Augen für Otto zu haben. Ob das an der Farbe liegt? Hält er ihn für einen Kollegen? Unglaublich wie nahe er uns kommt. Begeistert wird aus den umstehenden Fahrzeugen fotografiert. Es ist nicht wirklich klar zu erkennen, was mehr beeindruckt, der Elefantenbulle oder unser Otto.

 

Irgendwie ist der Park ja schön und den Tieren hier so nahe zu kommen, ist natürlich auch fantastisch. Trotzdem wissen wir nicht wirklich, wo wir diesen Park auf einer Skala zwischen Streichel-Zoo und richtiger Safari einzuordnen haben, denn die stabilen Metallzäune mit Hochspannungsdrähten sind unübersehbar. Werden alle afrikanischen Tiere in Großgattern gehalten? Oder ist der Addo geschaffen worden, um Kurzurlaubern entlang der Gartenroute die schnelle Sichtung der Big Five oder der Big Seven zu ermöglichen? Die Werbung des Addo lässt darauf schließen.

Addo Elephant Park (veröffentlicht am 19. Oktober 2018 von Addo)

 

"Der Addo Elephant National Park bei Port Elizabeth in Südafrika lässt Out of Afrika Feeling aufkommen und bietet die seltene Gelegenheit, in einem malariafreien Gebiet eine Safari zu machen und Großwild zu beobachten. Seit Oktober 2003 sind im Addo wieder die ‚Big Five‘ zu Hause. Aber das ist noch nicht alles: der Park ist inzwischen der drittgrößte in Südafrika und neben den großen Landtieren kann man auch Wale und den weißen Hai beobachten. Weltweit ist er der einzige Park mit den Big Seven!

 

Der Park wurde 1931 gegründet und bietet zur Zeit mehr als 600 Elefanten, Büffeln, verschiedenen Antilopenarten und anderen Tieren einen sicheren Lebensraum. 1995 wurden die Zuurberge, in denen auch Leoparden beheimatet sind, in den Addo Park integriert. Der Addo Elephant Park ist besonders für Urlauber im Western Cape interessant, bietet er doch die nächste Gelegenheit, auf einer Safari einige der Big Five in einem größeren Naturreservat zu beobachten. Den Besuch des Parks kann man ideal mit Safaris in den nahegelegenen privaten Game Reserves und einem Urlaub entlang der Garden Route verbinden."

 

Wir haben zwar die Begegnung mit den Elefanten genossen, doch es war schwierig, Fotos ohne die überall im Park verlaufenden Zäune zu machen. Als wir zwei Löwen beobachteten, wunderten wir uns über die plötzlich, wie aus dem Nichts, auftauchenden Tour-Jeeps mit Touristen ... bis uns dann das Halsband bei den Löwen auffiel, über das sie per Funk ihren Standort an die Guides "verraten". Ernüchtert und etwas enttäuscht beenden wir unsere Safari im Addo. Wildtierbeobachtung stellten wir uns doch etwas anders vor.

We can go everywhere!

 

It’s awesome! You can go everywhere! So lautete der Standard-Spruch der Amerikaner als wir durch ihr Land fuhren. Da ihre Stimme aufgrund der Begeisterung für unseren Off-Road-LKW immer um einige Oktaven in die Höhe schnellte, hab‘ ich diese Melodie noch im Ohr. Die Antwort von Hans lautete stets: “Yes, it’s a strong car but it cannot swim and cannot fly.

 

Natürlich war mir schon immer bewusst, dass wir fahrzeugtechnisch sehr gut aufgestellt sind und dass wir mit unserem Otto schon die eine oder andere anspruchsvolle Strecke meistern konnten, aber nach „everywhere“ wollen wir nicht, das lassen wir aus!

 

Unser heutiges Ziel ist ein Land mit Menschen, die so ursprünglich leben, als ob es den Rest der Welt nicht gäbe. Dieses Königreich ist abgeschirmt durch die Drakensberge und liegt mitten in Südafrika auf einer Hochebene. Wir sind auf dem Weg nach Lesotho. Der Weg über den Sani-Pass auf 2.900 Meter Höhe ist grottenschlecht und gefürchtet, weil steinig, ausgespült und steil. Hans fährt langsam, um die Beanspruchung an unserem Fahrzeug zu minimieren. Trotzdem leiden wir, während Otto souverän seine Bahnen zieht. Selbstbewusst drängt er die kleinen Toyotas und Landys an den Rand, um genügend Platz in den sehr engen Kurven zu haben. In einigen der engen Spitzenkehren ist ein Fortkommen nur durch Zurücksetzen möglich. „Was machen wir hier eigentlich?“ frage ich Hans kopfschüttelnd als wir schon fast ganz oben sind. Seine Antwort kommt prompt: „Frühstücken, hast du nicht gesagt, dass hier oben das höchste Pub Afrikas liegt.“ 

Löwenjagd 

 

Erst spät kommen wir aus dem Camp, weil mit anderen Reisenden aus Deutschland lange über Corina diskutiert haben. Es ist schon fast Mittag. Langsam fahren wir pirschend die Wege entlang. Die Sonne steht schon hoch am Himmel und es ist heiß. Bis auf 36 Grad soll das Thermometer heute wieder klettern. Nichts ist zu erblicken. Selbst die sonst allgegenwärtigen Impalas haben sich wahrscheinlich in die kurzen Schatten der Büsche geduckt.

 

Hinter einer Kurve steht ein Landcruiser, dessen Insassen mit dem Fernglas unaufhörlich in eine Richtung blicken. Wir tun es ihnen gleich und sehen zunächst nichts. Doch plötzlich, in einer Entfernung von 200 Metern glauben wir, für wenige Sekunden einen ockergelben Haarschopf im gleichfarbigen Gras zu erkennen. Das könnte ein Löwe sein.

 

Jetzt beginnt ein Spiel, das wir beherrschen: Warten, Kaffee kochen, Kuchen essen, warten! Dazu krabbeln wir durch unser Türchen, das vom Fahrerhaus in den Wohnraum führt, denn Aussteigen ist im KrugerPark sehr gefährlich und verständlicherweise strengstens verboten. Mehrere andere Fahrzeuge kommen und obwohl wir sie über unsere Sichtung informieren, fehlt es an der nötigen Geduld. Sie fahren weiter. Wir bleiben, etwas mehr als vier Stunden. Als sich dann die Sonne hin zum Horizont neigt, hat das Geduldsspiel ein Ende. Eine 15köpfige Löwenfamilie richtet sich auf, reckt sich und gähnt und zieht anschließend an uns vorüber. Unsere Ausdauer hat sich gelohnt.

Südafrika, März 2021

Die dritte Corona-Welle …

 

… überrollt Deutschland. Der Landkreis Hof hat seit Tagen mit fast 500 pro 100.000 Einwohner den höchsten Inzidenzwert der Republik. Die bereits im Dezember verhängte Ausgangsperre gilt weiterhin. Lokale und Geschäfte sind geschlossen, ebenso Schulen und Kindergärten. Deutschland testet sich kaputt, anstatt zu impfen.

 

In Südafrika hat sich die Lage hinsichtlich Corona derweilen entspannt. Der am 26.03.2020, einen Tag vor unserer Heimreise, verhängte Lockdown Level 5 ist seit Monaten aufgehoben. Im Land, mit einem Inzidenzwert von 14, gelten lediglich die weltweit üblichen Grundregeln, wie Abstand halten, Maske tragen und Hände desinfizieren. Alle touristischen Einrichtungen sind wieder geöffnet. Südafrika hofft auf die baldige Rückkehr der Touristen, die bei der Einreise lediglich einen negativen PCR-Test vorweisen müssen.

Carpe diem

 

Vor genau einem Jahr haben wir Otto in Johannesburg in einem Storage abgestellt. Es wird Zeit nach dem Rechten zu sehen und unsere Reise fortzusetzen. Nach einem entspannten Flug, fast ohne Passagiere, landet der Airbus 380 der Lufthansa nach 10 Stunden Flugzeit in Johannesburg. Wie bereits am Flughafen Frankfurt wird bei der Einreise am Migrationsschalter die Aktualität unseres PCR-Tests geprüft und wir erhalten eine übliche Aufenthaltsgenehmigung für 90 Tage. 

 

Mari, die uns vor einem Jahr mit ihrem Auto zum Flughafen brachte, erwartet uns schon. Sie freut sich sichtlich über unser Wiedersehen und begrüßt uns herzlich. Auf der Fahrt erzählt sie, wie schlimm die Folgen des Lockdown für die Wirtschaft des Landes waren und dass Südafrika sehr froh darüber ist, wenn der Tourismus allmählich wieder Fahrt aufnimmt.

 

Kurz machen wir noch an einem Supermarkt halt, um das Nötigste einzukaufen. Im Storage kommt uns Steve schon mit einem dicken Schlüsselbund entgegen und eilt zum großen Blechtor, das wir vor einem Jahr selbst verschlossen haben. Natürlich sind wir angespannt und hoffen darauf, dass unser Rolling-Home schnellstmöglich wieder einsatzbereit und bewohnbar gemacht werden kann. Erfahrungen, was so eine lange Standzeit mit sich bringen kann, haben wir nicht. Mit zusammengekniffenen Augen beobachten wir Steve, der mit einem Schmunzeln im Gesicht, das Hallentor zurückschiebt.

 

Da steht er! Strahlend schön wie eh und je, unser Otto. Auf den ersten Blick ist alles bestens. Kein Ungeziefer, das sich schnell aufgrund des einströmenden Sonnenlichtes verzieht, ist zu erkennen, keine Vogelnester in den Außenspiegeln und auch keine Spinnweben vor der Eingangstür.

 

Der Innenraum ist vollkommen unversehrt und genau so sauber wie bei unserer Abreise. Die Wasserpumpen funktionieren und auch der Kühlschrank ist einsatzbereit. Während ich die gekauften Lebensmittel verstaue, höre ich, dass Hans mit Otto im Zwiegespräch ist. Schnell zücke ich mein Handy, um den spannenden Moment des Anlassens unseres „mobilhomes“ festzuhalten. 

 

Ich weiß wohl, dass Hans Bedenken bezüglich der Starterbatterie hat. Beherzt klettert er auf den Fahrersitz, um einen ersten Versuch zu starten. Ein kurzes Vorglühen und bereits bei der ersten Umdrehung des Anlassers springt Otto an und scharrt mit den Hufen. Hans hat sich da wohl vollkommen überflüssig negative Gedanken gemacht. Ruckzuck sind wir „on the road again“ und lassen es laufen. 

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