#Der Flug.
Auf der Internetseite von Condor werden viele Extras angeboten. Am Abend vor dem Abflug wollten wir noch eine Sitzplatzreservierung vornehmen. Dies ist jedoch nur bis 72 Stunden vor Abflug möglich.
Vor Ort am Check-In herrschte viel Betrieb. Als wir an der Reihe waren, gab es nur noch getrennte Plätze für uns.
Wir wirkten wohl ziemlich enttäuscht, denn die junge Frau beschloß nicht weiter zu diskutieren, sondern unsere Bordingkarten ohne Sitzplatznummern auszustellen. WIE JETZT?
Da standen wir nun, mit den Bordingkarten ohne Platznummer und, statt der Rucksäcke, mit zwei großen Fragezeichen bepackt, neben dem Check-In. Auf schnellstem Weg begaben wir uns in die Boardingzone. Dort sollten wir unsere Wünsche nochmals anbringen.
Wieder gab es einen Tresen an dem Passagiere mit Leuten von Condor verhandelten. Wir stellten uns an und warteten.
Eine Lautsprecherdurchsage informierte, welche Upgrade-Möglichkeiten heute für den Flug nach Halifax möglich sind. „Hört, Hört“ – Business-Class für 390 € Aufpreis, statt regulär 600 € und Premium Economy für 189 €. Letzteres mit viel mehr Beinfreiheit, Fußstütze, 5-Gänge-Menü, Multimedia … und alle, auch alkoholische Getränke included.
Schlagartig war uns klar: Wir wollen dieses „Premium-Economy-Upgrade“. Erfreulicherweise waren in dieser Klasse auch Sitzplätze nebeneinander und am Fenster möglich.
Ok, die Sache mit dem Fenster ist bei einem Flug über den Atlantik nicht wirklich von Bedeutung, aber ansonsten, - „hola, die Waldfee!“, super viel Platz, tolle Kopfstütze (die auch Schlafen ermöglicht), Socken, Augenbinde, Ohrstöpsel, Kuscheldecke, Kuschelkissen und ein 5-Gängemenü (allerdings alles gleichzeitig und auf einem Tablett ).
Die Multimedia-Station verwöhnte uns dann mit Musik von Leonard Cohen und Leonardo di Caprio präsentierte „The Revenant“.
Abschließend sei gesagt. Es reist sich durchaus bequem, wenn man bereit ist, den supergünstigen Flugpreis, mal eben schnell, fast zu verdoppeln.
Condor: Frankfurt/Halifax
28.06.2016
Flugzeit 6:55 Std.
263 € pro Person
#Es lebe INTERNET und Wlan
Gattendorf. 21.01.2016,
0:15 Uhr
Es ist mitten in der Nacht und wir sitzen immer noch vor dem Computer. Diesmal buchen wir die Flüge nach Halifax, einen Mietwagen und die erste Übernachtung im Hotel Hollis.
Da alles so einfach und schnell erledigt ist, kommen uns Zweifel. Haben wir alles richtig gemacht? Klappt DAS?
Es lief alles wie am Schnürchen. Wir hatten keinerlei Probleme.
Mit Kreditkarte und Computer gehört dir die Welt.
Neuer Eintrag:
07. Juli 2016
#OTTO … mit dem Schiff nach Halifax.
Am 03.06.2016 gaben wir unseren OTTO in Hamburg am Hafen ab. Die Überfahrt buchten wir zuvor bei Seabridge Düsseldorf und erhielten dazu genaueste Instruktionen.
Am 29.06.2016 sitzen wir, nach einem ausgesprochen angenehmen Flug und einer ebenso angenehmen Übernachtung, in Halifax beim Frühstück. Es steht die Abholung unseres geliebten Fahrzeuges bevor. Auch dazu hatten wir die detaillierten Anweisungen von Seabridge bereits vorab erhalten. Erste Anlaufstelle: das Büro des Spediteurs mitten in Halifax.
Wir sind die Ersten. JA, tatsächlich!!! Zahlen brav 150 CAN$ und erhalten im Gegenzug die benötigten Dokumente für den Zoll und das Hafenbüro. FERTIG! … Hat keine 5 Minuten gedauert.
Jetzt noch zum Zoll. Auch das Zollgebäude liegt in der Innenstadt von Halifax.
Es gibt viele Gerüchte und die unterschiedlichsten Geschichten über die Abwicklung der Zollformalitäten. Wir sind etwas aufgeregt, denn jetzt wird es spannend.
Die freundliche, für uns zuständige resolute Dame trägt eine schusssichere Weste und wirkt nicht nur deshalb äußerst kompetent. Nach einer kurzen Begrüßung „How do you do …?“ kommt sie schnell zur Sache. "Was habt ihr hier in Kanada vor?" Mit genau dieser Frage haben wir gerechnet. Souverän erläutern wir unser Vorhaben und vergessen dabei nicht, freundlich zu lächeln.
„How lovely, what a great trip“. Schnell wird sie wieder förmlich und fragt uns gezielt nach Waffen, Pfefferspray, Lebensmittel und Pflanzen. Wir berichten, dass wir die Einreisevorschriften genau studiert haben und selbstverständlich nichts derartiges an Bord haben.
Ein beachtlich großer Stempel landet zielstrebig auf den von uns mitgebrachten Dokumenten. „You are welcome in Canada“ sagt sie und schon sind wir hier weg.
Das Hafenterminal befindet sich ein gutes Stück, ca. 10 km, von der Innenstadt entfernt. Wir geben unseren Mietwagen, den wir am Flughafen erhalten haben, an der innerstädtischen Vermietstation ab und fahren mit dem Taxi zum Hafen. So müssen wir nicht lange suchen und können anschließend ohne Umwege unsere Reise beginnen.
Da ist er, unser OTTO! Hans-Jürgen sieht ihn schon von weitem. Aus der Entfernung sind keinerlei Schäden zu erkennen.
Auf zum Endspurt.
Warnwesten anziehen. Dokumente beim Security-Einlass vorzeigen. Sämtliches Gepäck dort lassen. Der freundliche Mitarbeiter bringt uns mit einem Fahrzeug ins abgesperrte Hafengelände.
Nach kurzer Wartezeit können wir unseren Auto inspizieren. Von außen sind keinerlei Schäden erkennbar. Alle Türen mit Klebesiegeln gesichert und unversehrt. Auch der Fahrerraum ohne jegliche Mängel. Wir unterschreiben den Erhalt und schon können wir das Hafengelände mit unserem Wohnmobil verlassen..
Wow, alles reibungslos geklappt.
#Diesel und Gas und Wasser
Tanken, kein Problem. Der Liter Diesel kostet etwa 0,65€. Auch Wasser erhalten wir problemlos an der Tankstelle.
Für die Heizung und den Kochherd brauchen wir jetzt noch Gas. Die Bezeichnung Gas steht in Canada allerdings für Benzin. Das von uns benötigte Gas wird hier Propane genannt und ist nicht an allen Tankstellen erhältlich.
Wir haben eine Gas-Tankflaschenanlage (Alugas) und lassen diese an einer anderen Tankstelle befüllen. Wichtig ist der Aufkleber auf der Gasanlage der besagt, dass ein automatischer Füllstopp (80%) vorhanden ist, sonst darf der Tankwart keine Befüllung vornehmen. Diesen Aufkleber haben wir in 8 verschiedenen Sprachen; wurde beim Kauf der Alugas-Flaschen mitgeliefert. Auch das passende Adapterstück für Nordamerika haben wir griffbereit.
Für alle anderen Länder sind wir mit drei weiteren Adaptern ausgerüstet.
#HURRA – und jetzt geht’s los!
Wohl dem, der einen Plan hat. Hans-Jürgen sagt immer: „Wenn du nichts sagst, fahr‘ ich bis zum Meer“ und genauso machen wir es. Wir fahren entlang dem Marine-Drive No. 7 an der Küste. Es ist sehr neblig und regnet. Die Strecke ist vermutlich wunderschön, aber viel sehen wir nicht. An einem Supermarkt machen wir Halt und befüllen noch unseren Kühlschrank. Jetzt sind wir autark.
In Murphy’s Cove schlagen wir auf einem Campground unser erstes Lager auf. Direkt am Wasser, herrlich einsamer Stellplatz (Nr. 51)
#Abgeschnitten von der Außenwelt ChatSIM, WorldSIM, WLAN
Wir haben super geschlafen, war auch nicht anders zu erwarten, aber wo bitte ist die Welt?
Es ist immer noch sehr neblig. Von Kanada ist nichts zu sehen.
Kein Problem! Wir haben ja noch viele technische Aufgaben zu lösen.
Die bisher gut funktionierende ChatSIM-Karte in meinem Telefon verweigert jeglichen Kontakt mit der Außenwelt und Hans-Jürgen muss erst noch mittels der aufgerüsteten Bullet-Antenne eine WLAN-Verbindung herstellen. Puh!
Das Problem mit der ChatSIM erklärt sich schnell. Per SMS habe ich gestern noch die Mitteilung erhalten, dass mein Kontingent für Juni ausgeschöpft ist. Das bedeutet also, heute ist WhatsApp-Pause. Morgen ist der 1. Juli, dann müsste es wieder funktionieren. Und wie sieht es mit WLAN aus. Oje, HJ ist am Basteln, Verzweifelung macht sich breit. WLAN ist tot.
Für den Kontakt mit der Außenwelt steht nur noch die WorldSIM-Karte zur Verfügung. Also die Telekom-Karte aus dem Iphone raus und die WorldSIM rein. Dies ist eine Prepaid-Karte, die wir mit einem Guthaben von 100 € aufgeladen haben und weltweites Telefonieren zu sehr günstigen Konditionen ermöglicht. ANGEBLICH!!! HJ macht drei kleinere Gespräche mit Zuhause, mal 5 Minuten und zweimal 2 Minuten und überprüft dann den neuen Stand des Guthabens. Nur noch 8 € !!!! … in 9 Minuten waren 92 € verbraten. Da hab' ich wohl was falsch gemacht und muss nochmal die Anleitung genau lesen.
#Was man im Herzen trägt ...
geht nicht verloren
Auf der Strecke zum Cape Breton machen wir an einem kleinen Friedhof halt. Morgen
ist der 12. Todestag von meinem Vater.
Seinem Weitblick und unternehmerischen Mut haben wir viel zu verdanken.
Wir denken hier ganz besonders an ihn und halten inne.
Die Wolken verziehen sich langsam und erst jetzt können wir sehen, wie toll die Landschaft ist. Viel Wald und immer wieder Wasser. Mal das Meer, ein See oder ein Fluss.
#Sonnenuntergang á la Turner
Port Hood auf Cape Breton. Die Sonne hat sich durchgekämpft und die letzten Wolken verziehen sich entgültig. Wir erleben Lichtstimmungen, die uns an den Meister des Lichts William Turner erinnern. Wäre er jemals in Kanada gewesen, hätte er sicher hier gemalt.
#Have a nice Canada Day!
Hans-Jürgen liebt Whisky. Meistens haben wir eine Flasche im Gepäck wenn wir auf Reisen gehen. Für Kanada allerdings gibt es sehr strenge Einfuhrregeln. Es ist verboten Alkohol einzuführen. Da unser erstes Ziel Nova Scotia (Neu-Schottland) ist, haben wir bereits zu Hause recherchiert und heraus gefunden, dass es auf Cape Breton eine Whisky-Destillerie gibt. Spätestens jetzt ist jedem klar, warum unsere Tour schnurstracks in den Norden führt.
Heute ist "Canada Day" und nicht nur die Einheimischen feiern.
Ich will jetzt nicht viel rumreden. Hans-Jürgen hat mit seiner neuen GoPro ein Unboxing-Video für unseren Freund Werner gedreht. Lieber Werner, ich hoffe, dich erreicht dieser kleine Film. Ich kann nur sagen: "Selten so gelacht!"
*HINWEIS: Die fränkische Aussprache, insbesondere der englischen Begriffe, ist beabsichtigt, um auf Untertitel im Film verzichten zu können.
#hey guys ... whales !
Im Bereich Technik und auch beim Golfspielen bin ich vollkommen talentfrei. Landkarten lesen und deuten gehört allerdings zu meinen Stärken. Auch das hier heute vorgestellte herrliche Plätzchen haben wir meiner besonderen Begabung verdanken:
Meat Cove
an der nördlichen Spitze von Cape Breton, außerhalb vom Nationalpark Cabot Trail.
Der Ausblick ist so herrlich, dass wir zwei Nächte dort verbringen. Wir machen eine schöne kleine Wanderung und halten Ausschau nach Walen. Den ganzen Tag über passiert nichts. Als wir uns abends bereits in unsere "Ferienwohnung auf Rädern" zurückgezogen haben, hämmert unser Platznachbar wie wild an die Tür. "Hey Guys, Wales, Wales" brüllt er. Sekunden später stehen wir neben ihm und starren mit den Ferngläsern auf die vor uns liegende Bucht. Es ist bereits ziemlich dunkel. Dennoch kann man deutlich erkennen, da schwimmt was Großes. Eine Gruppe von etwa 10 Walen zieht an der Küste entlang.
Wie sich herausstellt ist Tom, unser Nachbar, nicht nur ein sehr aufmerksamer Beobachter, sondern ein richtiger Experte. Bereits seit 15 Jahren kommt er immer zur gleichen Zeit nach Meat Cove zum Whale-Watching. Ein tolles Erlebnis. Ich bekomme jetzt beim Schreiben noch Gänsehaut. Wie versteinert standen wir da und schauten mit Tom auf's Meer...
Zum Fotographieren war es leider schon zu dunkel.
#Die Welt ist klein!
Wir sind wieder in Port Hood und wollen in dem kleinen Coop-Markt noch etwas für’s Abendessen besorgen. Aufgeregt und sichtlich erfreut kommt eine Dame auf uns zu. „Hallo“, sagt sie. Wir hören sofort, das ist ein deutsches „Hallo“. Ihr Name ist Elvi. Sie hat bereits ihren Fotoapparat in der Hand und auch ihr Mann begrüßt uns sehr herzlich. Das besondere an unserer Begegnung für die beiden ist unser Autokennzeichen. Elvi hat uns sofort als „Hofer“ erkannt. Wir erfahren, dass ihr Bruder und seine Familie in unserer Heimatstadt Hof leben. Diese Familie ist auch uns bekannt und wir wissen von wem sie spricht. Auf Anhieb sind wir uns sympatisch. Elvi und ihr Mann Georg betreiben seit 30 Jahren ein kleines Hotel mit feinem Restaurant. Spontan beschließen wir, heute Abend dort zu essen.
Das schöne, mit viel Liebe zum Detail renovierte Haus liegt direkt am Meer. Drei Cottaches auf der Wiese dahinter gehören zum Haus und werden vermietet. Wir haben einen wunderschönen, sehr stilvollen Abend. Elvi verwöhnt uns zu Musik von Tschaikowsky und Georg kocht ein ausgezeichnetes Lobster-Menü. Dazu ein Rosé von Mussler aus der Pfalz. Anschließend, beim Verkosten eines „Whiskys vom Apotheker“ setzen sich beide noch zu uns und erzählen ihre Geschichte vom Auswandern.
Wunderschöne Jahre haben sie hier verbracht und vermissen nichts. Dennoch denken sie jetzt über die weitere Zukunft nach. Georg, Anfang 70, hatte erst vor sechs Wochen eine komplizierte, aber erfolgreiche Rückenoperation und ist auf dem Weg der Genesung. Das schöne große Anwesen und die Bewirtung der Gäste machen aber auch Arbeit. Sie überlegen, wie ihr Lebenswerk erhalten bleiben kann und sie sich dennoch zurückziehen können. Alles hat seine Zeit. Sie wünschen sich, ein Paar zu finden, das sich an diesem Platz ebenso wohlfühlt, wie sie sich über Jahrzehnte wohlgefühlt haben, und dieses wunderbare Kleinod weiter betreibt. Ja, was für eine schöne Geschichte.
Ich habe Elvi gefragt, ob ich das so schreiben darf. „Unbedingt!“ lautete ihre Antwort. Vielleicht bringt der Zufall eine geeignete Lösung für diese beiden lieben und herzlichen Menschen.
Haus Treuburg . COUNTRY INN . COTTAGES . Cape Breton Island
Georg and Elvi Kargoll
175 Main Street
Port Hood, NS . BOE 2W0 . Canada
Haus Treuburg
#Cabot Links Golf
Als passionierte Golfspieler ist es für uns selbstverständlich den bereits weltbekannten, erst 2013 eröffneten Golfplatz Cabot Links auf Cape Breton zu spielen. Einen Artikel darüber haben wir in der Rubrik „Golfplätze“ eingestellt.
siehe dazu: Eintrag in Rubrik "Golfplätze"
zum Golfplatz
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