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#Take care, have fun!

Vieles hier auf dem Kontinent der Superlative wirkt auf uns neu. Die Campingplätze sind viel großzügiger als in Europa. Die einzelnen Stellplätze sind riesig. Kanadische und US-amerikanische Campingtrailer sind überdimensional groß und overequiped. Oft müssen wir schmunzeln oder mit dem Kopf schütteln. Wozu braucht man bitte drei Klimaanlagen auf einem Wohnanhänger. Meistens wird per Anhängerkupplung auch noch ein Auto oder wenigstens ein Boot mitgezerrt. Getreu dem Motto: „Camping, ich liebe das einfache Leben!“

Trotz der wahnsinnigen Konkurrenz von spektakulären Fahrzeugen, sind wir hier die Attraktion. Wo wir einlaufen und auch nur einen Moment mit unserem Fahrzeug parken, werden wir von neugierigen und erstaunten Passanten angesprochen. „It's so cool! I love it! It's the most beautiful camper I've seen in my whole life!“ Diese Begeisterung können wir gut nachvollziehen. Auch wir betrachten unseren OTTO mit Stolz. Fragt dann noch jemand nach unserer Tour und wir deuten nur kurz an, was wir noch vorhaben, ist für weiteren Gesprächsstoff gesorgt. Alle Begegnungen sind sehr freundlich und viele Male werden wir in Kanada willkommen geheißen. Immer wünscht man uns eine großartige Reise und abschließend fällt meistens der Satz: „Take care, have fun!“

Besonders witzig war das Zusammentreffen mit einer recht freizügigen jungen Dame. Auf der Suche nach einem Walmart-Einkaufzentrum (dort ist es für Camper üblich zu übernachten), in Levis in der Nähe von Quebec, irrten wir mit OTTO durch die engen Straßen. Vor einem kleinen Haus stoppten wir, um unser Navi zu justieren. Da stand sie plötzlich, strahlte wie eine 100-Watt-Osram-Birne, fuchtelte aufgeregt und lachte sich fast kaputt. Eine gute Gelegenheit, um nach dem Weg zu fragen. Ausführlich redete sie in französisch auf uns ein, nicht ohne uns zu umarmen und zu küssen. Es gibt noch ein kleines Problem. Unsere neue Freundin spricht kein Wort englisch. Ist das denn zu fassen? Geistesgewärtig malt sie sich eine komplizierte Wegbeschreibung auf die Hand. Die Lady war echt witzig und auch ziemlich angesoffen. Sichtlich enttäuscht stellte sie am Ende fest, dass wir die von ihr so mühevoll gezeichnete Landkarte nicht mitnehmen konnten. Kein Problem, wir haben den Walmart auch so gefunden.

#Quebec ist anders.

Dass hier französisch gesprochen wird und englisch auch hierzulande eine Fremdsprache ist, hat sich bereits in Levis gezeigt. Auch die Altstadt von Quebec erinnert mit ihrem Charme an eine Stadt in Frankreich. Wie am berühmten Montmatre in Paris bieten hier die Maler ihre Werke an und portraitieren eifrig Touristen. Wir schlendern am Abend durch diese reizende Stadt und verweilen oft an verschiedenen Plätzen und lauschen den Musikern.

#Wasserfall – Montmorency

Wir haben beschlossen, die Niagarafälle südlich von Toronto auszulassen, da dies für uns einen erheblichen Umweg bedeuten würde und wir ja Anfang August in Alaska aufschlagen möchten. Außerdem ist uns der dortige Touristenstrom zu viel. Dennoch möchten wir nicht ganz auf Attraktionen verzichten.

 

In der Umgebung von Quebec, nur etwa 15 Kilometer nordöstlich, fällt das Wasser des Flusses Montmorency 83 Meter tief in das Tal des St. Lorenz Stroms. Der Chute de Montmorency ist damit 30 Meter höher als Niagara und damit für uns eine Alternative. Über eine Brücke, eine Seilbahn und eine recht steile Treppe ist er gut zugänglich. Wer Glück hat, kann die furchtlosen Burschen beobachten, wie sie sich über ein Drahtseil in Schwindel erregender Höhe von einen zu anderen Ende des Wasserfalls gleiten lassen. HJ

Parc de la Chute-Montmorency

15 km nordöstlich von Quebec

83 Meter Höhe

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